Alle Arbeiten sollten nur bei Temperaturen zwischen 5 °C und 30 °C ausgeführt werden. Die inject-Mauerwerkssperre wird üblicherweise auf Außenmauerwerk vom Innenraum eingebracht. Sie ist geeignet für einschaliges Mauerwerk aus Ziegel, Betonsteinen oder Natursteinen mit einer durchgängigen Lagerfuge.
Das inject-System wird gezielt in den Mauermörtel der Mauerwerksfuge (Lagerfuge) eingebracht. Um die Lagerfuge besser zu erkennen, muss der untere Wandbereich (mind. die unteren 3 Steinreihen) vom Altputz befreit werden.
Der Einbau ist für Mauerwerksdicken bis max. 70 cm möglich. Beachte die Angaben zur möglichen Belastung des Mauerwerkes aus dem Produktdatenblatt. Der Wirkstoff des inject-Systems ist alkalisch, also schütze dich mit entsprechender Kleidung (Arbeitshandschuhe, Arbeitskleidung, Schutzbrille). Schütze angrenzende Bereiche und Flächen durch Abkleben oder Abdecken vor Verschmutzung oder Beschädigung.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich.
Zeichne im ersten Schritt die Positionen der Bohrlöcher am Untergrund an. Beginne von den Innen- bzw. Außenecken mit einem Abstand von 5 cm. Der weitere Abstand zwischen den Bohrlöchern beträgt 12,5 cm bei einer Mauerwerksdicke bis 40 cm, bzw. 8 cm bis 70 cm Mauerwerksdicke.
Setze die Bohrlöcher möglichst in die erste Reihe über dem Boden. Prüfe dabei, ob du ausreichend Platz hast, um in diese Fuge waagerecht mit der Bohrmaschine zu bohren.
Die Bohrlochtiefe entspricht der Mauerwerksdicke, abzüglich 5 cm. Beispiel: Mauerwerksdicke 30 cm entspricht einer Bohrlochtiefe von 25 cm. Stelle die erforderliche Bohrlochtiefe an der Bohrmaschine ein.
Verwende einen Steinbohrer bzw. Betonbohrer
(Durchmesser 14 mm).
Für die Bohrlöcher musst du horizontal in der Lagerfuge an den zuvor markierten Positionen ansetzen.
In den Innenecken setzt du eine Bohrung im 45° Winkel waagerecht an.
Mit einem Kompressor oder einer Handpumpe bläst du die gesetzten Bohrlöcher gründlich aus, um Staub und Schmutz zu entfernen.
Um dir das Zuschneiden auf Maß der Kapillarstäbchen zu erleichtern, kannst du dir eine Lehre mit einem Kantholz, Brett, o.ä. anfertigen.
Die Länge des inject Kapillarstäbchens entspricht der Bohrlochtiefe zzgl. 7 cm. Markiere dir diese Gesamtlänge auf der Lehre.
Schneide die Kapillarstäbchen mit einem scharfen Cuttermesser auf die richtige Länge zu.
Stecke das zurechtgeschnittene Kapillarstäbchen bis zum Anschlag in den roten Saugwinkel. Dieser liegt dem Systempaket bei bzw. kann bei Bedarf einzeln erworben werden.
Stecke das inject Kapillarstäbchen soweit ins vorbereitete Bohrloch, bis der Saugwinkel fest im Bohrloch steckt.
Jetzt wird der Saugwinkel 2x in kurzen Abständen mit sauberem Wasser gefüllt. So erreichst du ein kurzfristiges Aufquellen der Kapillarstäbchen im Bohrloch.
Schraube die im Systempaket enthaltenen Auslaufröhrchen fest auf die Einzelkartuschen auf. Es ist wichtig, dass später aus dem Gewinde keine Luft entweichen kann.
Max. 15 Minuten nach dem Vornässen, setzt du die Einzelkartusche mit dem Auslaufröhrchen am Saugwinkel an und drückst die Einzelflasche mit einer schnellen Bewegung in die Klemmvorrichtung des Saugwinkels. Die Flasche soll abschließend im Saugwinkel eingeklemmt sein.
Ist die Flasche richtig gesetzt, wird der Wirkstoff über das Kapillarstäbchen in das Bohrloch eingebracht. Es sollte jedoch nicht aus dem Saugwinkel tropfen.
Innerhalb von 12 bis 48 Stunden dringt der Wirkstoff über das Kapillarstäbchen in den Mauermörtel der Lagerfuge ein und verteilt sich dort. In den angrenzenden Ziegelstein eindringender Wirkstoff verstärkt die abdichtende Wirkung, ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Je nach Mauerwerksdicke kann es sein, dass nicht der komplette Flascheninhalt ins Mauerwerk abgegeben wird. Besonders bei sehr dünnem Mauerwerk (< 20 cm) ist dies häufig der Fall. Aus Sicherheitsgründen sollten die Flaschen dann weitere 24 Stunden in den Saugwinkeln verbleiben.
Anschließend nimmst du die Einzelflaschen der Mauerwerksperre ab und ziehst die Kapillarstäbchen, samt Saugwinkel, aus dem Bohrloch.
Restlicher Wirkstoff in der Flasche sowie gereinigte Saugwinkel kannst du wiederverwenden. Die benutzten Kapillarstäbchen werden entsorgt.
Die Einzelflaschen kannst du wieder auffüllen. Dafür gibt es den Wirkstoff inject Mauerwerksperre im 6 l Kanister im Handel.
Mische dir Baumit Beton- und Reparaturspachtel an und verschließe die Bohrlöcher mit einem Spachtel oberflächig. Das kannst du bereits am gleichen Tag machen. Anschließend muss der Spachtel mind. 2 Tage trocknen.
Der Bereich unterhalb der eingebrachten Mauerwerksperre bis ca. 10 cm oberhalb der Sperre wird mit Baumit Dichtschlämme flexibel abgedichtet. Rühre dir die Dichtschlämme nach Angaben auf dem Gebinde in einer streichfähigen Konsistenz an und trage sie mit einem Quast in 2 Lagen auf.
Die zweite Lage kannst du auftragen, sobald die erste Lage so weit durchgetrocknet ist, dass diese durch den zweiten Auftrag nicht verletzt wird. Ein guter Hinweis für den richtigen Zeitpunkt ist der Beginn einer Aufhellung der Oberfläche. Je nach Witterung und Temperatur kann dies bereits nach 1 bis 3 Stunden sein.
Soll die Fläche mit der Dichtschlämme anschließend verputzt werden, brauchst du einen Haftvermittler auf der Dichtschlämme. Dafür kannst du beispielsweise in die noch frische, zweite Lage einen 50 % deckenden Baumit Saniervorspritzmörtel anwerfen.
Alternativ kannst du die Oberfläche der zweiten Lage Dichtschlämme nach leichtem antrocknen horizontal mit einem Besen aufrauen und lässt diese für mind. 3 Tage durchtrocknen. Anschließend trägst du auf die Dichtschlämme eine Haftspachtelung mit Baumit Multisockel Base in einer Putzdicke von ca. 3 mm auf und raust die Oberfläche ebenso mit einem Straßenbesen horizontal auf.
Das Aufrauen verhindert ein Versintern der Putzoberfläche und sichert die Haftung weiterer Putzlagen.