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Die Holzfaserdämmplatte Thermoroom wird als Innendämmung auf das Mauerwerk geklebt.

Holzfaserdämmung als Innendämmung im geklebten System

Holzfaserdämmung bietet eine effiziente und nachhaltige Lösung zur Innendämmung, besonders im geklebten System. Bei diesem System werden die Holzfaserdämmplatten vollflächig und ohne Hohlräume am Untergrund verklebt. Entscheidend ist, dass Untergrund, Kleber, Dämmplatte, Spachtel, Putze, Farben und andere Beschichtungen hochgradig wasserdampfdiffusionsoffen sind.

Warum ist die Diffusionsoffenheit bei Innendämmung wichtig?

Diffusionsoffenheit spielt eine zentrale Rolle bei der Innendämmung. Wenn die Außentemperatur deutlich über der Innentemperatur liegt, entsteht ein Wärmefluss von innen nach außen durch das Mauerwerk. Dabei nimmt das Mauerwerk Feuchtigkeit aus der Raumluft auf, was zu Tauwasserbildung führen kann. Mit einer Innendämmung wird der Taupunkt nach innen verlagert – oft zwischen Innendämmung und Mauerwerk oder direkt in der Dämmung.

 

Holzfaserdämmung kann mögliches Tauwasser aufnehmen und über die Oberfläche der Dämmung wieder an die Raumluft abgeben. Diese Dämmsysteme werden zur Klasse der „Kondensat tolerierenden Innendämmsysteme“ gezählt. Je nach Art der Holzfaserdämmung kann die Dämmplatte bis zu 15 % ihres Eigengewichts an Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder abgeben, ohne signifikant an Dämmwirkung zu verlieren oder Schaden zu nehmen.

Die richtigen Materialien für eine erfolgreiche Innendämmung

Damit das System optimal funktioniert, müssen hochdampfdiffusionsoffene Kleber und Beschichtungen verwendet werden. Ideal sind Kalk- oder Lehmputze und -spachtel von Baumit, ergänzt durch diffusionsoffene Anstriche, wie zum Beispiel die Baumit Silikatfarbe Innen für Innenräume.

Rote Glühbirne

Baumit Tipp

Sorge für eine intakte, wasserabweisende Fassade

Damit deine Holzfaserdämmung richtig funktioniert, ist eine intakte und wasserabweisende Fassade entscheidend. Ein zusätzlicher Feuchteeintrag ins Mauerwerk durch Schäden in der Wasserabweisung der Fassade kann die Fähigkeit der Holzfaserdämmung, Feuchtigkeit schadensfrei aufzunehmen, schnell übersteigen. Daher ist eine wasserabweisende und intakte Fassade eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz einer Innendämmung. Unter Planung und Vorbereitung findest du dazu weitergehende Informationen dazu.

Vorteile einer diffusionsoffenen Holzfaser-Innendämmung

  • Keine Dampfbremse notwendig: Du brauchst bei diesem System keine Dampfbremse, was oft eine Fehlerquelle bei der Montage oder der späteren Nutzung der Räume ist. So vermeidest du Bauschäden durch ungewollte Fehlstellen.
  • Einfache Verarbeitung: Die Platten lassen sich direkt auf den vorbereiteten Untergrund kleben. Eine Verdübelung ist nur bei Raumhöhen über 3,8 m oder bei der Beschichtung mit Fliesen oder einer wassergeführten Wandheizung erforderlich.
  • Vielfältige Oberflächengestaltung: Mit den Kalk- und Lehmprodukten von Baumit sind sowohl glatte und feine als auch strukturierte Oberflächen möglich.

Einsatzbereiche der diffusionsoffenen Holzfaser-Innendämmung

Die diffusionsoffene Holzfaser-Innendämmung kann in vielen Räumen an Wänden und Decken effektiv eingesetzt werden. Hier sind die wichtigsten Anwendungsgebiete:

 

  • Wohnräume und häusliche Bäder: Ideal für alle Wohnräume und häusliche Bäder, jedoch nicht für Keller geeignet.
  • Fachwerkwände: Perfekt zur Dämmung von Fachwerkwänden und zur Erhaltung des historischen Charmes.
  • Wohn- und Arbeitsräume: Geeignet für Wohnräume, Büros und Gewerberäume mit einer durchschnittlichen Innenwandtemperatur von ca. 21°C.

Übersicht der Komponenten und Produkte für die geklebte Holzfaser-Innendämmung

Um die diffusionsoffene Holzfaser-Innendämmung optimal zu nutzen, brauchst du die richtigen Komponenten und Produkte. Im folgenden findest du eine Übersicht der wichtigsten Materialien, die für eine erfolgreiche und effiziente Innendämmung sorgen. Von Dämmplatten über Klebemörtel bis hin zum Spachtel und Putz – wir stellen dir alles vor, was du für das geklebte Innendämmsystem benötigst.

 

Grundsätzlich gibt es zwei Varianten, wie die Innendämmung als geklebtes System aufgebaut werden kann:

 

  • Funktionelles System auf Basis von Kalkzement
  • Maximal diffusionsoffenes System auf der Basis von Kalk

Systemkomponenten der geklebten Holzfaserdämmung: Funktionell auf Basis von Kalkzement

Wenn dir die Funktionalität des Innendämmsystems wichtig ist und du eine kostengünstigere Lösung suchst, ist das funktionelle Innendämmsystem auf Kalkzementbasis genau das Richtige. 

Die Baumit Tabelle zeigt die Systemkomponenten für die Innendämmung mit Holzfaser für funktionelle System auf Basis von Kalkzement.

Systemkomponenten der geklebten Holzfaserdämmung: maximal diffusionsoffen auf Basis von Kalk

Du möchtest die maximale Diffusionsoffenheit (Wasserdampfdurchlässigkeit) erreichen und legst besonderen Wert auf Kalkprodukte und ein wohngesundes Innendämmsystem, dann sind die folgenden Systemkomponenten genau die Richtigen.

Die Baumit Tabelle zeigt die Systemkomponenten für die Innendämmung mit Holzfaser für das maximal diffusionsoffene System auf Basis von Kalk.

Weiterführende Beschichtungsmöglichkeiten

Auf die Innendämmung mit Holzfaser sind weitere Beschichtungen möglich. Du kannst darüberhinaus zum Beispiel auch Tapeten anbringen oder auch Fliesen darauf kleben. Bei beiden Beschichtungen ist es wichtig, auf ein paar Details zu achten.

 

Tapeten

  • Tapeten, die eine gute Feuchtepufferung haben, wie zum Beispiel eine Raufasertapete, sind geeignet.
  • Die Verklebung muss mit diffusionsoffenen Kleistern erfolgen (sd-Wert < 0,02m).
  • Wenn du die Raufasertapete anschließend streichst, achte auf hoch wasserdampfdurchlässige Anstriche mit einem sd-Wert < 0,02m, wie z. B. die Baumit Silikatfarbe Innen.

 

Fliesen

  • Grundsätzlich ist ein Fliesenbelag möglich.
  • Die Platten sind zusätzlich mit 3 Dübeln pro ganzer Dämmplatte zu verdübeln.
  • Die benötigten Dübel sind abhängig von der Dämmstoffdicke: Thermotop Schraubdübel S1 (Dämmstoffdicke: ab 10 cm) oder Schraubdübel S1 short (Dämmstoffdicken: 2 bis 6 cm)
  • Die Dämmplatten müssen vor dem Verkleben der Fliesen vollflächig mit einer Armierungsspachtel aus Baumit Multicontact oder Fassaden- und Sanierungsspachtel weiß und Armierungsgewebe versehen werden.
  • Max. zulässiges Gewicht der Fliesen/Platten einschließlich Dünnbettmörtel und Fugenmörtel 25 kg/m².
  • Die allgemeinen Vorgaben zur Abdichtung von Bädern im Trockenbau sind einzuhalten, DIN 18534 (Abdichtung von Innenräumen).
  • Achtung: nicht die komplette Höhe der Innendämmung mit Fliesen beschichten.
    Es sollte mindestens ein 50 cm Streifen mit Putz bzw. Spachtel bestehen bleiben, um eine ausreichende Fläche für Diffusion von eventueller Feuchtigkeit bereitzustellen.

Innendämmung mit Holzfaser im geklebten System: Verarbeitung

Auf was du bei der Verarbeitung alles achten solltest, haben wir dir hier Schritt für Schritt zusammengefasst. Wenn du weitere Fragen hast oder Unterstützung benötigst - schreibe uns einfach eine Nachricht, wir helfen dir gerne weiter.

 

  • Vollflächige Verklebung am Untergrund: Zwischen Dämmung und Mauerwerk darf kein Hinterströmen mit Raumluft stattfinden. Als Sicherheitsmaßnahme wird umlaufend im Stoßbereich zwischen Dämmung und angrenzenden Bauteilen (Wand, Boden, Decke) ein Fugendichtband eingesetzt. 

    Trage zuerst eine Press-Spachtelung auf die gereinigte Plattenrückseite auf. Sofort im Anschluss trägst du weiteren Klebemörtel auf und zahnst den Klebemörtel mit einer Zahnkelle 15 mm oder einer Zahnkelle mit Mittelbettzahnung (z.B. 15/(20 mm) auf.
  • Ausgleich von Unebenheiten: Unebenheiten im Untergrund können mit dem Kleber bis zu einer maximalen Tiefe von 5 mm ausgeglichen werden. Als Ausgleichsputz empfehlen wir Kalkputz (Kalkin Kalkputz weiß, RK 38) oder Kalkzementputze.
  • Armierungsspachtelung: Die Armierungsspachtelung mit feinem Armierungsgewebe, 3-5 mm dick, kann direkt auf den Dämmplatten ohne weitere Grundierung aufgetragen werden. Die Platten müssen zuvor gründlich von Staub und Schmutz befreit werden.
  • Dickschichtige Oberputze: Bei dickschichtigen Oberputzen wird auf der angezogenen Armierungsspachtelung eine weitere Lage Armierungsmörtel aufgetragen und waagerecht, zum Beispiel mit einem Straßenbesen, aufgeraut.
  • Verdübelung: Eine Verdübelung ist erst bei einer Raumhöhe über 3,8 m zwingend erforderlich. Dies gilt für finale Putz- und Spachtelgesamtdicken bis maximal 10 mm. Beim Auftragen einer wassergeführten Wandheizung oder dem Kleben von Wandfliesen muss die gesamte Fläche zusätzlich verdübelt werden.
  • Wärmebrücken eliminieren: Wärmebrücken an angrenzenden Wänden oder Decken im Flankenbereich sind mit einem verklebten Anschlusskeil oder einer Dämmplatte (20 oder 40 mm Dicke) mindestens 30 cm auf den angrenzenden Bereich zu beseitigen.
  • Laibungen dämmen: Laibungen sind seitlich, im Sturzbereich und unter der Fensterbank mit Laibungsplatten (20 mm) zu dämmen. Im Bedarfsfall ist die Laibung durch Abschlagen von Altputz oder Mauerwerksstrukturen so zu bearbeiten, dass eine Laibungsplatte zusätzlich zur Klebe- und Armierungsschicht eingesetzt werden kann.
  • Vermeidung von Kreuzfugen: An allen Ecken von Fenstern, Türen etc. sind die Dämmplatten in einem L-förmigen Pistolenschnitt oder als T-Kreuzung auszuführen. Kreuzfugen durch Plattenstöße, Laibung und Fensterbank sind nicht gestattet.