Für optimale, glatte Oberflächen mit Renoviervlies/Malervlies muss der Untergrund sehr eben sein. Die Qualitätsstufe Q3 wird hierfür empfohlen. Wie Sie die Spachtel- und Schleifarbeiten selbst ausführen können, zeigen wir Ihnen in einer gesonderten Anleitung. Der Untergrund muss trocken, staubfrei und frei von haftminderten Belägen sein.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachten Sie in jedem Fall die aktuellen Technischen Unterlagen (z.B. Produktdatenblatt, Technische Zusatzinfo, etc.) zu den gezeigten Produkten.
Damit du eine schöne, glatte Oberfläche erzielen kannst, muss der Untergrund der Qualitätsstufe Q3 entsprechen. Das bedeutet, dass die Fläche sehr eben ist und keine Grate und Kanten hat.
Altbau- wie Neubauwände müssen in der Regel dafür gespachtelt und geschliffen sein. Wie du das selber machen kannst, zeigen wir dir in einer eigenen Arbeitsanleitung.
Prüfe durch das Abreiben mit den Händen die Oberfläche auf eventuelles Kreiden und Sanden.
Bei kreidenden oder sandenden Oberflächen grundierst du die Flächen mit einem einmaligen Anstrich mit Baumit Tiefengrund.
Dadurch wird die Oberfläche verfestigt und Reste vom Schleifstaub gebunden.
Nachdem du den Strom am Sicherungskasten abgeschaltet und die Schalterrahmen demontiert hast, werden die Elektrodosen und Schalter mit Malerkrepp vor Verschmutzung geschützt.
Rühre den Kleister entsprechend den Angaben des Herstellers an. Achte auf einen Kleister, der für Maler- und Renoviervlies geeignet ist.
Schneide die Bahnen entsprechend der benötigten Länge auf einem Tapeziertisch zu. Die Bahnen sollten dabei ca. 10 - 15 cm länger zugeschnitten werden, als durch die Wand- bzw. Deckenlänge benötigt wird.
Ein Kleisterabroller mit einem integrierten Längenmesser und Abzugskante erleichtert dir die Arbeit. Achtung: Der Kleister wird bei Maler- und Renoviervlies auf die Wand / Decke aufgetragen und nicht auf das Vlies.
An für die Kleisterrolle unzugänglichen Bereichen trägst du den Kleister mit einem Heizkörperpinsel o. ä. auf. Spare bitte nicht mit Kleister. Sich gelöste Stellen nachträglich zu reparieren, ist deutlich aufwändiger und häufig nicht ohne optische Einschränkungen zu erzielen.
Anschließend kannst du den Kleister flächig mit einer Kleisterrolle auftragen. Trage den Kleister ca. 30 cm breiter auf als das Renoviervlies breit ist.
Die erste Bahn muss lotgerecht an die Wand geklebt werden. Trage die Bezugskante mit einer Wasserwaage und Bleistift auf die Wand auf.
Einfacher und schneller gehen die Arbeiten mit einem kleinen Baulaser. Achte darauf, dass das Renoviervlies in der Ecke ca. 5 cm überstehend geklebt wird.
Nun kannst du das zugeschnittene Renoviervlies in den frischen Kleister kleben. Richten dich beim Kleben an der vorher angezeichneten Bezugskante bzw. am Laserstrahl auf der Wand aus.
Auch oben und unten soll das Renoviervlies ca. 5 - 7 cm überstehen.
Mit einer Tapezierbürste bürstest du die Bahn von der Mitte nach außen ab. Damit sollen Lufteinschlüsse nach außen gedrückt werden.
Häufig verbessert ein zusätzliches Abrollen des frisch geklebten Renoviervlies mit einer breiten Andrückrolle die Oberflächenqualität.
Damit kann auch überschüssiger Kleister unter der Tapete verteilt bzw. ausgerollt werden.
Mit einem Andrückwerkzeug und einem scharfen Cuttermesser schneidest du oben das überstehende Renoviervlies bündig ab.
Das Andrückwerkzeug hat zweit unterschliedlich dicke Kanten (ca. 2mm und 5 mm). Wir empfehlen Ihnen bei Klebearbeiten von oben kommend, also an der Decke oder an der unteren Kante der Dachschräge mit der dicken Kante zu schneiden und damit einen kleinen Überhang herzustellen. Ansonsten kannst du die dünne Seite verwenden.
Anschließend schneidest du am unteren Ende den Überstand ab. Beim nachfolgenden Setzen einer Sockelleiste muss der Genauigkeitsgrad nicht so hoch sein, da diese Flächen hinter der Sockelleiste nicht mehr sichtbar sind.
Zusätzlich zu oben und unten wird bei der ersten Bahn an einer Wand, Decke oder Schräge das seitlich überstehende Renoviervlies bündig abgeschnitten.
Nun wird erneut Kleister aufgetragen und die nächste Bahn bündig zur ersten Bahn verklebt. Achte auch hier wieder auf den Überstand zu beiden Seiten bzw. oben und unten.
Je besser dir das bündige Verkleben gelingt, desto makelloser wird das Gesamtergebnis ausfallen.
Mit einem Nahtroller kannst du die Stoßkante nochmals nachbearbeiten und eventuell Unebenheiten ausdrücken.
Aus den Nähten oder am Rand herausquellender Kleister am besten sofort mit einem feuchten Tuch abwischen.
Die zuvor abgeklebten Schalter und Steckdosen mit dem Andrückwerkzeug und einem scharfen Cuttermesser exakt ausschneiden.
Für Fenster- und Türlaibungen wird eine Bahn so verklebt, dass ausreichend Renoviervlies vorhanden ist.
Trage hier den Kleister mit einer kleinen Kleisterrolle oder einem Pinsel auf.
Anschließend das Renoviervlies bündig um die Kante führen und in der Laibung verkleben.
Auch an dieser Stelle wird wieder überstehendes Renoviervlies bündig abgeschnitten.
Bei der Anbringung von Maler- bzw. Renoviervlies empfehlen wir dir zuerst die Decke zu kleben.
Zum Schluss, nach den Dachschrägen, wird der Kniestock beklebt.
Lasse die verklebten Flächen mindestens 24 Stunden trocknen. Achte auch auf eine ausreichende Feuchtigkeitsabfuhr aus dem Raum.