Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachten Sie in jedem Fall die aktuellen Technischen Unterlagen (z.B. Produktdatenblatt, Technische Zusatzinfo, etc.) zu den gezeigten Produkten.
Als Untergrund eignet sich Beton oder Ziegelmauerwerk. Der Untergrund muss tragfähig, trocken, staubfrei und frei von haftungsminderten Beschichtungen sein.
Eventueller Altputz ist auf Tragfähigkeit zu prüfen. U.a. sind Hohlstellen abzuschlagen und oberflächenbündig mit Kalk- oder Kalkzementputz zu verfüllen. Der Putz an den Ausbesserungsstellen muss vor der Verklebung der Platte komplett durchgetrocknet sein.
Altanstriche durch eine Gitterschnittprobe und eventuelle einer Abreißprobe auf Tragfähigkeit prüfen. Unebenheiten von mehr als 5 mm sind vor der Verklebung der Platten, z.B. mit Baumit Fassaden- und Sanierungsspachtel weiß (bis maximal 10 mm) auszubessern. Auch diese Spachtelung muss vor der Verklebung der Platten komplett durchgetrocknet sein.
Um sich die nachfolgenden Spachtelungen zu erleichtern, wird im ersten Schritt der Falz des Kalkin Klima-Boards zu allen Stoßbereichen (Boden, Wandanschluss oder Decke) von der Platte abgeschnitten.
Markiere dir dafür die Schnittlinie mit einem Bleistift auf der Platte. Diese ist ca. 6 cm von der Plattenkante.
Die Platte lässt sich gut mit einer Stichsäge sägen. Verwende hierfür ein Sägeblatt für Multimaterial.
Viele Holzbauer und Zimmemannsleute arbeiten dabei auch gerne mit der Stichsäge von unten, da dadurch das anfallende Sägemehl nicht auf der Platte liegen bleibt und man eine freie Sicht auf die Schnittlinie hat.
Die dafür eingesetzten Geräte können meist auf Dauerbetrieb gestellt werden und haben den Schalter nicht im Handgriff, wie dies bei Heimwerkergeräten eher üblich ist.
Alternativ kannst du auch eine Handsäge für das Zusägen des Kalkin Klima-Boards verwenden.
Bitte bedenke jedoch, dass eine Schicht der Verbundplatte aus 8 mm Kalkputz besteht, welche der Säge mittelfristig zusetzen wird. Sie wird dabei an Schärfe verlieren.
Für die meisten Zuschnitte würden wir dir eine kleine Handkreissäge mit einem Sägeblatt für Multimaterial empfehlen. Im Baustelleneinsatz ist ein Akku-Gerät unserer Favorit.
Du kannst die Platten von beiden Seiten sägen, jedoch gleitet die Handkreissäge in der Regel besser über die Holzseite der Holzfaserplatte.
In unserem Beispiel wird nach dem Auftragen des Trockenputzes der Drempel mit einer Untersparrendämmung versehen.
Aus diesem Grund berücksichtigen wir die Dicke der Dämmung bei der Verklebung des Kalkin Klima-Boards und stellen uns die Konterlattung als Abstandhalter an den Drempel.
Das Kalkin Klima-Board wird mit einem Abstand von ca. 3-5 mm zu angrenzenden Bauteilen wie Böden, Decke oder Wandanschlüssen angebracht.
Das Auslegen von entsprechenden Holzleisten erleichtern dir die Montage der Platten.
Setze dir die vorbereitete Platte auf den Holzleisten an die Wand. Bringe das Kalkin Klima-Board mit Hilfe einer Wasserwaage in eine waagerechte Position.
Nach dem waagerechten Ausrichten der ersten Platte markiere dir die obere Kante der Platte mit einem Bleistiftstrich auf dem Mauerwerk.
Anschließend verlängere die Bleistiftmarkierung mit einer langen Abziehlatte und ggf. zusätzlich mit einer Wasserwaage über die komplette Wand.
Messe dir mit einem Meterstab ab, ob du an der kompletten Wand den benötigten Platz für die Holzfaserplatte hast oder der Boden eventuell so uneben ist, dass du die Linie weiter nach oben versetzen müssen.
Diese Arbeiten machst du zu zweit deutlich leichter.
Lege dir die zugeschnittene Platte mit der Holzfaserseite nach oben auf deinen Arbeitstisch und reinige die Fläche mit einem Besen von losem Staub und Schmutz.
Rühre dir Baumit Fassaden- und Sanierungsspachtel weiß nach den Angaben auf der Gebinderückseite oder dem Technischen Merkblatt mit sauberem Wasser in einem Mörtelkübel knötchenfrei an. Wir empfehlen dir den Einsatz eines elektrischen Rührwerkes für die Arbeiten.
Anschließend trage den frischen Fassadenspachtel mit Druck, sehr dünn (max. 1 mm) auf die Plattenrückseite auf. Das wird auch als Pressspachtelung genannt. Dabei wird der Spachtel in die Holzfaseroberfläche gedrückt, was die Verkrallung an der Wand deutlich verbessert.
Anschließend trägst du den Fassaden- und Sanierungsspachtel weiß mit einer Glättkelle ca. 3-4 mm dicke auf den Untergrund auf.
Je nachdem wie schnell du arbeitest, kannst du dabei Material für eine oder auch gleich 2-3 Kalkin Klima-Board Platten auftragen. Die Platten müssen dann jedoch innerhalb von maximal 5 Minuten geklebt werden.
Mit einer Zahnkelle (wir empfehlen Halbrundzahnung 20/15 mm) kämmst du den frischen Spachtel auf.
Dabei müssen die einzelnen Materialstränge gut gefüllt sein, d.h. ausreichend Material auf der Wand vorhanden sein für eine anschließende, vollflächige Verklebung der Platte.
Drücke umgehend die vorbereitete Platte in den frischen Spachtel und klopfe die Platte mit mittlerem Druck an die Wand.
Schlagen Sie mit den Handfläche oder vorsichtig mit der Faust. Bei zu hoher Gewalt kann es zu Beschädigungen kommen.
Prüfe die lotgerechte Position des Kalkin Klima-Boards und arbeite eventuell nach bis die Platte richtig sitzt.
Verlege dir wie zuvor beschrieben die komplette erste Reihe an die Wand. Achten Sie darauf, dass die Platten im Stoßbereich stumpf aneinanderstoßen und keine Spalten entstehen.
Eventuell herausquellenden Fassadenspachtel umgehend mit einer Maurerkelle o.ä. entfernen, damit die Stoßkanten zwischen den Platten mörtelfrei bleiben.
Das Kalkin Klima-Board wird zwischen den Plattenreihen mit Versatz geklebt. Der Versatz sollte mindestens 20 cm betragen.
An allen Ecken von Fenstern, Türen, etc. wird das Kalkin Klima-Board mit einem L-förmigen Pistolenschnitt angebracht, um Kreuzfugen zu verhindern und damit die Rißgefahr deutlich zu reduzieren.
Messe dafür die entsprechenden Abstände.
Übertrage anschließend die Maße auf eine schon bereitgelegte Platte.
Mit einer Stichsäge schneidest du den nicht benötigten Teil aus der Platte aus.
Achtung: Bei zu hohem Druck mit der Stichsäge oder einem Schenkel von mehr als 25 cm kann der Schenkel abbrechen.
Daher hat sich in der Praxis auch ein Zuschneiden mit der Handkreissäge bewährt. Lege dir dafür das Kalkin Klima-Board flächig auf eine Arbeitsplatte und stelle dir die Schnitttiefe der Handkreissäge auf die Dicke der Platte (max. 25 mm) ein.
Die etwas zu langen Schnitte (ca. 2-4 cm) am Endpunkt werden später verspachtelt und sind kein Problem.
Grundsätzlich ist das Kalkin Klima-Board sehr gut als Einmann-Platte zu verwenden.
Beim Einfädeln der Platte unter die Fensterbank ist jedoch besonders bei Schenkellängen von mehr als 25 cm eine weitere Arbeitskraft eine große Hilfe.
Besonders beim Anarbeiten an die Dachschräge können sehr kleinflächige Plattenstücke notwendig sein. Hier kannst du die Kammspachtelung auch nach der Pressspachtelung auf die Plattenrückseite auftragen.
So umgehst du der Gefahr beim Auftragen des Fassadenspachtels mit der Zahnkelle die angrenzende Dampfbremsfolie zu beschädigen. Der Abstand zu angrenzenden Flächen sollte auch hier ca. 5 mm betragen.
Da in unserem Beispiel später noch die Untersparrendämmung an der Dachschräge angebracht wird (40 mm), können wir hier auch mit einem Abstand von ca. 20-30 mm arbeiten.
Setzt du bereits zugeschnittene Reststücke ein, kannst du den erforderlichen Falz für den Stoßbereich zu einer anderen Platte problemlos mit einem Gitterrabott mit Zähnen und einer Abziehlehre nachträglich einschleifen.
Die Breite des Falzes sollte ca. 5-6 cm betragen. Fräse dabei nicht tiefer als 2-3 mm in den Kalkputz. Grundsätzlich wird in jedem Stoßbereich zwischen zwei Platten beidseitig ein Falz für die anschließende Fugenspachtelung benötigt.