In der nachfolgenden Arbeitsanleitung zeigen wir dir die wichtigsten Arbeitsschritte, wie du aus Schalungsbrettern eine Schalung für ein Streifenfundament bauen kannst und die Schalung setzt. Dabei haben wir einen 90° Winkel und einen 45° Winkel berücksichtigt.
Warum sich die Mühe machen und eine Schalung bauen?
Das Zusammenbauen und Setzen einer Schalung ist mit Aufwand und Kosten verbunden. In unserem Beispiel wollen wir auf diesem Fundament eine Gartenmauer errichten. Die Länge der Gartenmauer beträgt rund 18 m. Eine in Waage ausgerichtete Schalung ermöglicht es, den oberen Abschluss der Schalung als Abziehlehre für den Beton zu nutzen. Das stellt unserer Meinung nach einen enormen Vorteil beim nachfolgenden Setzen der Gartenmauer dar. Auf unserer Baustelle hatten wir einen Höhenunterschied von 5 mm über die gesamten 18 Laufmeter.
Des Weiteren werden wir die Gartenmauer auf einer Seite mit Erdreich anfüllen. Aus diesem Grund werden wir später eine Drainageleitung einsetzen. Die Drainageleistung wird neben das Fundament gesetzt. Dadurch ist die Verwendung einer Schalung unumgänglich.
Untergrund
Vor dem Setzen der Schalung muss der Untergrund sehr gut verdichtet und die Frostschutzschicht eingebaut und zusätzlich verdichtet sein.
Wichtige Hinweise
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte in jedem Fall die Vorgaben des Herstellers der eingesetzten Werkzeuge und Maschinen.
Wir verwenden Schalbretter, um die seitlichen Schaltafeln zu erstellen. Unser Fundament soll 40 cm hoch werden. Dafür setzen wir zwei Schalbretter à 16 cm und ein Schalbrett à 8 cm ein.
Für ein leichteres Handling sägen wir die Schalbretter auf eine maximale Länge von 2,5 m zu.
In einem Abstand von 50 bis 60 cm verschraubst du die Schalbretter mit einem Verbindungsbrett. Säge das Verbindungsbrett 10 bis 15 cm länger zu.
Der Überstand wird an der oberen Kante der Schaltafel benötigt. Verschraube die Schaltafeln immer von außen – das erleichtert die spätere Demontage.
Hast du zwei Schaltafeln fertig verschraubt, lege sie bündig übereinander. Bohre mit einem 6- oder 7-mm-Holzbohrer Löcher durch beide Schaltafeln. Setze die Bohrlöcher etwa 10 cm von der unteren Kante im Bereich der Verbindungsbretter.
In die vorbereiteten Bohrlöcher setzt du 6-mm-Gewindestangen ein. Diese verbinden die beiden Schaltafeln im unteren Bereich zu einem Schalungselement.
Damit die Schaltafeln nicht zusammenrutschen, fixierst du sie mit Unterlegscheiben und Muttern von innen und außen. Gleichzeitig kannst du mit der Gewindestange und den Muttern die Breite des Streifenfundaments einstellen.
Stecke die zweite Schaltafel auf die Gewindestangen und verschraube sie von außen. Dieser Arbeitsschritt lässt sich am besten zu zweit umsetzen.
Wir empfehlen dir, die Schaltafeln von außen mit Unterlegscheiben und Flügelmuttern zu befestigen. Das erleichtert die spätere Demontage beim Ausschalen.
Im oberen Bereich des Schalungselements kannst du die beiden Schaltafeln mit einer Holzlatte oder einem Stück Restholz verschrauben.
Beachte auch hier die gewünschte Fundamentbreite.
Anschließend kannst du das fertige Schalungselement in die vorbereitete Baugrube heben.
Zum Ausrichten des Schalungselements haben wir vorher eine Richtschnur gespannt.
In unserem Beispiel haben wir eine Ecke mit zwei Winkeln von 45°. Um die benötigten Längen einfacher zu messen, haben wir zwei Latten mit Gewindestangen in der gewünschten Fundamentbreite als Lehre verschraubt.
Anschließend haben wir die beiden seitlichen Schalungselemente eingesetzt. Nun kann die Schalung mit einem Winkelmesser ausgerichtet und die erforderlichen Längen einfach ausgemessen werden.
Säge die Schalbretter für den Eckbereich in der benötigten Länge zu und verschraube sie mit den beiden anstoßenden Schalungselementen.
Nach dem Verschrauben der Schaltafeln mit den anstoßenden Schalungselementen sicherst du die eingesetzten Schalungsbretter zusätzlich von oben mit zusätzlichen Verbindungsbrettern gegen das Zusammenrutschen.
An Eckbereichen mit einem rechten Winkel schraubst du zusätzliche Latten oder Bretter außenseitig an den Stoßbereich an, um die anstoßenden Schalungselemente in diesem Bereich sicher zu fixieren.
Falls du ein Rohr durch das Fundament verlegen musst, kannst du das Loch in der Schalung mit einer Stichsäge bündig ausschneiden.
Alternativ kannst du den Ausschnitt grob anfertigen und den Feinausschnitt mit einer UniPlatte durchführen. Diese lässt sich mit einem Cuttermesser schneiden, was die Arbeit erleichtert.
Die Schalungselemente verschraubst du mit einem überlappenden Brett. Die Überlappung sollte mindestens 5 cm betragen.
Dieses Brett kannst du auch bereits beim Zusammenbau des Schalungselements an einem Ende anschrauben.
Sind alle Schalungselemente eingesetzt und miteinander verschraubt, kannst du die Schalung waagerecht ausrichten. Dafür benötigst du eine lange Wasserwaage (1,7–2 m) sowie eine kürzere Wasserwaage für das seitliche Ausrichten.
Zum Ausgleich von Unebenheiten legst du Montageplatten unter die Schalung, bis diese waagerecht ausgerichtet ist. Mehrere Platten können übereinandergelegt werden.
Montageplatten sind in Dicken von 2 bis 20 mm erhältlich. Je genauer du beim Nivellieren und Verdichten des Unterbaus gearbeitet hast, desto weniger Platten wirst du benötigen. Auf unserer Baustelle kamen Platten mit 3 und 5 mm Dicke zum Einsatz.
Hast du die Schalungselemente in Waage gebracht, solltest du sie mit Erdnägeln gegen Verrutschen sichern.
Alternativ kannst du Holzlatten anspitzen und verwenden. In der Praxis kann es jedoch vorkommen, dass Holzpfähle nur schwer durch verdichteten Frostschutzboden getrieben werden können.