In dieser Anleitung zeigen wir dir die Basisschritte zum Montieren einer vom Hersteller für diesen Einsatzzweck zugelassenen Holzfaser-Dämmplatte für nicht hinterlüftete Dämmfassaden. Es handelt sich um eine sogenannte „Putzträgerplatte“, sie ist also für eine nachfolgende Verspachtelung freigegeben.
In unserem Beispiel verwenden wir die Gutex Thermowall GF. Die Holzfaser-Dämmplatte ist umlaufend mit Nut und Feder ausgestattet. Dies erleichtert eine kantenfreie und oberflächenbündigen Verlegung der Platten. Achte beim Montieren darauf, die Platten möglichst so zu verlegen, dass die Verbindung von Nut und Feder zwischen den Dämmstoffplatten bzw. -reihen über die gesamte Fassade umgesetzt wird.
Die Verschraubung mit zugelassenen Schraubdübeln erfolgt in der Tragholzkonstruktion der ersten Ebene, deren Aufbau und Montage wir in einer weiteren Arbeitsanleitung zeigen. Alternativ kann auch auf die erste Ebene verzichtet werden und die Thermowall gf direkt in der Holzständerkonstruktion montiert werden.
Schütze dich selber und achte beim Einsatz von Steighilfen (z.B. Leitern, Gerüste) auf einen sicheren Stand.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte in jedem Fall die Vorgaben des Plattenherstellers (Dämmung und Putzträgerplatte)
Richte die erste Dämmplatte waagerecht mit einer Wasserwaage aus. Die Seite mit der Aufschrift ist in der Regel die Seite zur Fassadenoberfläche hin. Die Plattenseite mit der Feder zeigt immer nach oben.
Eventuelle Fassadenunebenheiten werden mit der Tragkonstruktion der ersten Ebene lot- und fluchtgerecht ausgeglichen. Somit sollte die Verschraubung der Putzträgerplatte ohne Weiteres ermöglichen.
Die Holzfaserplatte Gutex Thermowall gf wird mit dem Baumit Schraubdübel Holz in der Tragkonstruktion befestigt.
Die Verankerungstiefe der Schraube im Tragholz beträgt mindestens 35 mm.
Für eine ganze Dämmplatte Gutex GF in einem Format von 1300 x 600 mm werden 3 Dübel in Reihe übereinander pro Tragholz verschraubt.
Die verwendete Dämmplatte muss mindestens 2 Traghölzer in der Breite überspannen.
Prüfe die oberflächenbündige Montage des Dübels. Die Dübelköpfe dürfen nicht über die Plattenoberfläche hinausstehen oder zu tief gesetzt sein.
Im Bedarfsfall kannst du die Position mit der Schraube nachjustieren.
Das beim Einschrauben der Schraube entstehende Loch im Dübelschaft wird mit einem EPS-Verschluss-Stopfen oberflächenbündig verschlossen. Die Stopfen befinden sich im Dübelkarton.
Die Dämmplatten werden an Außen- und Innenecken im Versatz zwischen den Dämmstoffreihen montiert. Lass also die zweite Reihe Holzfaserdämmplatten an der Ecke in Dämmstoffdicke überstehen. Ist dies eine Plattenseite mit Feder, diese vorher abschneiden.
Die Platten werden zwischen den Plattenreihen im Versatz von mindestens 25 cm montiert.
Du kannst die Holzdämmplatte mit einer handelsüblichen Handsäge auf Länge zuschneiden.
Deutlich schneller und mit einer sehr akkuraten Kantenbildung kannst du die Holzfaserplatte mit einer Handkreissäge schneiden.
Prüfe ob die Schnitttiefe der Handkreissäge für die eingesetzte Dämmplatte ausreichend ist. Bei Makita gibt es Handkreissägen bis 130 mm Schnitttiefe im Sortiment.
An allen vier Ecken von Fenstern oder im oberen Bereich von Türen müssen die Platten mit einem sogenannten Pistolenschnitt ausgeklinkt werden. Kreuzfugen müssen zwingend vermieden werden.
Am einfachsten eine Dämmplatte ansetzen und den Ausschnitt auf der Platte markieren. Die Schenkel müssen eine Mindesthöhe von 10 cm und eine Mindestlänge von 25 cm aufweisen.
Bei der von uns eingesetzten 60 mm dicken Thermowall gf haben wir den Ausschnitt mit einer Stichsäge ausgeschnitten.
Beachte bitte, dass die Kante unter der späteren Fensterbank in einem Winkel von 5° geschnitten wird. So passt sich die Dämmung später bündig an die Fensterbank an.
Nach der Montage der ersten Dämmplatte vervollständigst du den Fensterausschnitt von der gegenüberliegenden Seite.
Entferne im Eckbereich von Innen- oder Außenecken die überstehende Feder der Dämmplatte mit einer Handsäge.
Zum Dachanschluss der Dämmfassade auf der Traufseite ist es sinnvoll, zuerst die Platten mit direktem Kontakt zum Dach zu setzen und die Reihe darunter später einzusetzen.
Die Höhe der vervollständigenden Dämmplatten sollte mindestens 15 cm betragen.
Schneide die Oberkante der Dämmplatte mit direktem Kontakt zum Dachanschluss im Winkel der Dachschräge zu.
Dafür ist die Handkreise sehr gut geeignet, da sie im Winkel justierbar ist. Wir empfehlen Dir für diese längeren Schnitte den Einsatz einer Führungsschiene, passend zu deiner Handkreissäge.
Halte die Platte an den späteren Einbauort und markiere die Position des Dachsparrens. Zum späteren Einsetzen des Fugendichtbandes wird auf beiden Seiten des Sparrens 5 mm zugegeben.
Unter dem Sparren musst du nicht zugeben, da dieser Abstand durch das Setzen des Fugendichtbandes auf der Sichtschalung bereits berücksichtigt ist.
Die Aussparung für den Dachsparren kannst du einfach mit einer Stichsäge aussägen.
Kurz vor der Montage der vorbereiteten Dämmplatte klebt du das Baumit Fugendichtband an den Dachanschluss und den Sparren auf.
Das Fugendichtband muss später oberflächenbündig zur Fassadenoberfläche mit der Dämmplatte abschließen. Es ist nicht erlaubt, dass Fugendichtband über Außenecken in einem Stück zu ziehen, da es sich so nicht ausdehnen kann.
Jetzt kannst du die vorbereitete Holzfaserplatte einsetzen und verschrauben.
Im Anschluss kannst du die Dämmplatten unter der vorher gezeigten Dämmplatte einsetzen. Hierbei kommt es in der Praxis oft vor, dass du das Nut und Feder-System oben und unten unterbrechen musst.
Umso wichtiger ist die intakte Nut & Feder Kante an den beiden Seitenflächen der Platte in dieser Reihe.
An der Giebelseite passt du die Dämmplatten an den Winkel der Dachschräge an. Achte darauf, die Dämmplatten mit einen Mindestabstand von 5 mm zum Dachanschluss zu setzen, um eventuelle Schwindungen des Holzes ohne Schaden für das Dämmsystem zu kompensieren.
Vervollständige auf die vorbeschriebene Art und Weise die Dämmfassade.
Ein solche Fassade darf max. 4 Wochen ohne zusätzlichen Schutz der Bewitterung ausgesetzt werden. Erst die nachfolgende Armierungsspachtelung stellt einen wirksamen und dauerhaften Witterungsschutz dar.