Die nachfolgende Bilderserie zeigt die Basisschritte zum Auftragen einer Armierungsspachtelung auf vom Platten-Hersteller und Baumit freigegebenen Putzträgerplatten aus Holzfaserdämmung im Außenbereich.
Zum Auftragen der Armierungsspachtelung dürfen die Holzfaserdämmplatten eine maximale Feuchtigkeit von 13% aufweisen. Die Feuchtmessung muss in der Platte mit einer Tiefe von mind. 10 mm erfolgen, z.B. mit Feuchtemessgeräten mit isolierter Elektrode. Eine Messung auf der Plattenoberfläche ist nicht aussagekräftig.
Der Armierungsspachtel ist alkalisch. Schütze dich während der Arbeiten mit entsprechender Arbeitsschutzkleidung (Schutzbrille, Arbeitshandschuhe, Arbeitskleidung). Verwende bei Arbeiten an der Fassade eine sichere Steighilfe, um Unfälle zu vermeiden.
Durch die vielfältigen Baustellengegebenheiten können die von uns gezeigten Arbeitsschritte nicht alle Einzelfälle berücksichtigen. Sie zeigen den aktuellen Stand unserer Erfahrungen zum Zeitpunkt der Erstellung der Bilder und sind daher unverbindlich. Beachte in jedem Fall die Vorgaben des Plattenherstellers (Dämmung und Putzträgerplatte)
Entferne zuerst Staub, Schmutz und andere haftungsmindernde Beschichtungen von der Plattenoberfläche. Wir empfehlen dafür, die Fläche mit einem Besen gründlich abzukehren.
Schütze alle Außenkanten der Holzfaserdämmung mit Gewebeeckwinkeln vor Beschädigung. Mische dafür Baumit Multicontact entsprechend den Angaben auf der Gebinderückseite mit sauberem Wasser an und trage den frischen Spachtel im Kantenbereich mit einer rostfreien Glättkelle 2-3 mm dick auf.
Setze den Gewebeeckwinkel umgehend in den frischen Spachtel ein.
Prüfe mit einer größeren Wasserwaage die lotgerechte Position des Eckwinkels. Im Bedarfsfall kannst du jetzt nacharbeiten.
Anschließend bettest du die beidseitige Gewebefahne vollständig in den frischen Spachtel ein. Das Gewebe darf nicht mehr zu sehen sein. Den Spachtel ziehst du möglichst oberflächenbündig auf der Plattenoberfläche aus. So vermeidest du spätere Kanten auf der Fassadenoberfläche.
In unserem Beispiel haben wir vorgefertigte Laibungselemente mit integrierter Gewebefahne in den Laibungen eingesetzt. Auch diese Gewebefahne spachtelst du vollflächig in den frischen Armierungsspachtel ein.
An allen Ecken von Fenstern (4 Stück), Türen (2 Stück im Sturzbereich) oder anderen Gebäudeöffnungen wird eine Diagonalarmierung eingesetzt. Dafür schneidest du dir ein Stück Armierungsgewebe ca. 25 x 35 cm zu und bettest das Gewebestück 45° gedreht im vorher aufgebrachten und noch frischen Armierungsspachtel ein.
Das Gewebe muss vollflächig im Spachtel eingebettet sein und darf nicht mehr zu sehen sein.
Als Abschluss zum Sockel setzt du das thermotop Einsteckprofil EVO ein. Es wird zwischen das vorher gesetzte thermotop Sockelprofil EVO und der Holzfaserdämmplatte eingesteckt. An Außen- oder Innenecken das Profil vor dem Setzen auf Gehrung zuschneiden.
Auch die Gewebefahne sowie den Hart-PVC Kern des Einsteckprofils bettest du vollständig in den Armierungsspachtel ein.
Wir empfehlen dir, nach dem Setzen der Gewebeeckwinkel, des Einsteckprofils, dem Setzen der Diagonalarmierung, etc. den Spachtel mindestens 2 Tage trocknen zu lassen.
Mische den Multicontact mit sauberem, kaltem Wasser mit einem elektrischen Rührwerk homogen und knötchenfrei an. Die Angabe für die benötigte Wassermenge findest du auf der Gebinderückseite.
Anschießend ziehst du den frischen Mörtel auf die vorbereitete Holzfaserdämmung auf. Da die Armierungsspachtelung auf der Holzfaserdämmung eine finale Dicke von 6-8 mm aufweisen soll, kannst du den Spachtel bereits dicker aufziehen.
Durch das Aufzahnen des frischen Spachtels mit einer Zahnkelle (Mittelbettzahnung 15-20 mm od. 20/20 mm) erreichst du eine gleichmäßige Auftragsmenge auf der Dämmplatte. Halte die Kelle nicht zu flach, da dies die Auftragsmenge auf der Fläche wieder zu stark reduziert.
Am Dachanschluss oder auch unter der Fensterbank empfehlen wir dir den Einsatz des Baumit Fensterbank- und Dachanschlussprofils.
Die flexible und transparente Lippe schmiegt sich an der Sichtschalung an und erzeugt so einen sauberen Übergang. Die Gewebefahne wird mit dem Armierungsgewebe der Fläche überlappend verspachtelt und erhöht so die Risssicherheit an diesem Anschluss.
Drücke das Profil mit leichtem Druck gegen die Sichtschalung, um einen Kontakt zwischen der Weichlippe des Profils und der Sichtschalung herzustellen.
Lege nun das Baumit Armierungsgewebe in den frischen Spachtel ein. Im Stoßbereich zu anderen Bahnen oder vorher gesetzten Profilen wird das Armierungsgewebe mit einer Überlappung von 10 cm eingelegt. Eine farbige Markierung an den seitlichen Rändern erleichtert dir die Überlappung.
Dachsparren o.ä. werden mit einem scharfen Cuttermesser oder einer Schere aus dem Armierungsgewebe ausgeschnitten. Der Abstand zu dem ausgeschnittenen Bauteil darf nicht mehr als 5 mm betragen.
Mit einem Flächenspachtel bettest du das Armierungsgewebe in den frischen Spachtel ein. Das Gewebe darf nach Abschluss der Arbeiten nicht mehr zu sehen sein. Die Dicke der Armierungsspachtelung muss bei dieser Fassadendämmung 6-8 mm betragen.
Arbeite möglichst sorgfältig, um Kanten, Löcher, Dellen, o.ä. zu vermeiden.
Im Bereich von Fenstern, Türen oder anderen Öffnungen schneidest du das überstehende Armierungsgewebe weg. Der Abstand des Gewebes zum Rand sollte nicht mehr als 20 mm betragen.
Achte darauf, beim Schneiden nicht die Gewebefahne eines zuvor gesetzten Eckprofils mit dem Messer zu beschädigen.
An Stoßbereichen, welche nicht mit dem Fensterbank- und Dachanschlussprofil ausgebildet wurden, trennst du den Armierungsspachtel mit einem Trennschnitt bzw. Kellenschnitt vom Bauteil. So verhinderst du eine unkontrollierte Rissbildung in diesen Stoßbereichen.
Flächen mit einer Arbeitshöhe von max. 220 cm kannst du noch gut mit einer sicher stehenden Leiter oder noch besser, einem Arbeitspodest bearbeiten.
Bei höheren Gebäuden empfehlen wir dringend aus Gründen des persönlichen Arbeitsschutzes den Einsatz eines passenden Arbeitsgerüsts.
Passe bei größeren Projekten die Anzahl der Handwerker an. Bereits auf einer Fassade von mehr als 25 m² und mehreren Gerüstlagen ist ein Arbeiten ohne zusätzliche Unterstützung nicht sinnvoll.
Die fertige Armierungsspachtelung muss mindestens 8 Tage trocknen, bevor du mit dem Ober Putz weitermachen kannst. Schütze den frischen Spachtel in den ersten Tagen vor Frost und direkter Beregnung.